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13. Mai 2014 um 20:26 #3806
Wenn wir lesen: Gott liebt den Menschen (agape), oder Gott ist Liebe (agape), so ist es verständlich, dass wir sofort entgegnen: Wie kann man, bei all dem Leid und der Not, welche unter Menschen zugegen ist, glauben, dass Gott Liebe ist und dass er den Menschen liebt?
Doch die Aussage hierbei ist nicht, dass Gott jedem Menschen gegenüber freundschaftlich, herzlich zugetan ist, denn es steht nicht: Gott ist phileo, der gegenüber alle Menschen eine herzliche Wärme ausstrahlt, sondern Gott ist agape; (phileo steht von Gott nur in Bezug auf Gläubige). Lies den Beitrag Unterschiedliche Arten von Liebe damit du den Unterschied zwischen agape und phileo verstehst!
Wenn wir also davon sprechen, dass Gott alle Menschen liebt, dann müssen wir immer vor Augen haben, dass damit agape gemeint ist, und die äußert sich eben nicht so, wie das, was wir als Liebe bezeichnen und unter Liebe verstehen.
Der Einwand vieler Menschen, die angesichts der Not und des Elends argumentieren ist demnach durchaus nachvollziehbar, denn sie verstehen und erwarten etwas anderes unter Liebe. Doch Gott erweist seine Liebe (agape) nicht auf die Weise, dass es jedem sofort warm ums Herz wird und man sich gleich in seine Arme genommen glaubt. Er erweist seine Liebe auch nicht indem er verständnisvoll über unser Versagen und unser Unvermögen hinwegsieht, sondern er erweist seine Liebe (agape) auf eine einzige und unmissverständliche Art und Weise, nämlich also (d.h. auf diese Weise), wie es in Johannes 3,16 festgehalten wurde:
Denn also (auf diese Weise) hat Gott die Welt geliebt (agape), dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an seinen Namen glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Das heißt, er erweist seine liebe darin, dass er einen Notausgang für unser Versagen und für unser Unvermögen geschaffen hat, damit wir Leben haben, wenn wir seinem Aufruf folgen und durch diese Tür gehen.
Er ist auch insofern ein Gott der Liebe (agape), weil er die Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute, und es regnen lässt über Gerechte und Ungerechte (Matthäus 5,45), ganz gleich wie sich Menschen ihm gegenüber verhalten, solange sie auf dieser Erde leben.
Und er ist selbst dann ein Gott der Liebe, wenn er den Menschen nach dem Tode für sein Tun zur Verantwortung zieht, ja selbst wenn er ihn als Richter richten muss, weil er den Notausgang nicht genommen und das Angebot der Versöhnung und den Ruf zur Umkehr abgelehnt hat. Gott ist eben nicht phileo, d.h. ein Gott, der für alle Menschen eine herzliche Wärme ausstrahlt, sie in seine Arme nimmt und verständnisvoll über ihr Versagen und ihr Unvermögen hinwegsieht, sondern agape!
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