Stichwörter: bios, Ewiges Leben, Leben, Lebensinhalt, psyche, wahres Leben, zoe
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22. Juli 2014 um 8:56 #4053
Sobald wir am Anfang unseres eigenen Lebens stehen, lehrt man uns, dass jeder seines Glückes Schmied ist, und wir unser Leben selbst in die Hand nehmen müssen! Niemand aber gibt uns eine konkrete Vorlage von dem ” viel gepriesenen Glück”. Niemand zeigt uns wie das Endprodukt “erfülltes Leben” eigentlich aussieht. Im Gegenteil: Das, was man uns anpreist, ist meist genau das was wir nicht wollen. Und so beginnen wir unser Leben auf unsere eigene Weise zu gestalten, und zwar so, wie wir denken, dass es für uns am besten passt.
Keiner von uns möchte schließlich nur existieren, sondern wir wollen leben! Negative, unvorteilhafte und schwierige Umstände bezeichnen wir als Schattenseiten des Lebens und je nach Häufigkeit, Dauer und Intensität, mit der sie uns treffen, beurteilen wir, ob unser Dasein noch lebenswert ist. Im Zweifelsfall strecken wir uns weiter aus nach dem “wahren Leben”.
Doch wie sieht wahres Leben aus? Wann kann man sagen, dass man lebt, und wann vegetiert man nur mehr vor sich hin? Und vor allem: Wozu lebt man eigentlich? Woher kommt man und wohin geht man?
Die Sinnfrage des Lebens ist eine Frage, die sich früher oder später jeder einmal stellt. Findet man darauf keine dauerhaft zufriedenstellende Antwort, so kann man an dieser Frage genauso zugrundegehen, wie wenn man versucht von ihr davonzulaufen, sie im Alkohol zu ertränken, in Arbeit zu ersticken oder in Drogen wegzublasen bzw. wegzudrücken.
Der Mensch hat im Laufe der Zeit viele unterschiedliche Antworten auf die Sinnfrage des Lebens gefunden. Doch auf die Dauer halten diese nicht wirklich was sie versprechen. So ist es nicht verwunderlich, dass er am Ende letztlich dort die Antwort sucht, wo das Leben seinen Ursprung hat: Bei Gott und in seinem Wort. Und was erfährt er dort über das Leben?
Gottes Wort, die Bibel, unterscheidet sorgfältig zwischen Leben und Leben. Sie spricht in der Sprache, in der das Neue Testament geschrieben wurde (Griechisch),
1) von dem natürlichen, zeitlichen Leben des Menschen (bios)
2) von dem seelischen Eigenleben des Menschen (psyche), sowohl im menschlichen Körper (d.h. zu seinen Lebzeiten) als auch außerhalb des menschlichen Körpers (d.h. nach seinem Tod)
3) von dem Lebensinhalt eines Menschen (zoe), der sich von dem eines Tieres unterscheiden sollte. So schrieb z.B. Aristoteles, einer der bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Geschichte: Der Mensch ist nicht nur geboren um zu leben (bios), sondern um des Lebens (zoe) willen. Im Grunde meinen wir heute dasselbe, wenn wir sagen: Ich will leben! Nämlich, dass wir unserem Leben einen Inhalt geben möchten, etwas, woran wir Freude haben, oder etwas, das Sinn macht und wovon wir lange zehren können.
Die Lebensinhalte der Menschen sind allerdings sehr unterschiedlich und weisen eine breite Palette auf, die von Arbeit, Hobbies, Forschung, Sport, Familie, über Engagements in Vereinen, Organisationen, Politik und Kirche gehen, hin bis zu großen, anerkannten Lebenswerken, für die Menschen lebten.
Andere hingegen scheinen gar keine Lebensinhalte zu haben, bzw. ihr Lebensinhalt unterscheidet sich kaum von dem der Tiere (Schlafen, Essen, Glotze, Party, Saufen, Poppen…). In diesem Fall kann man eigentlich gar nicht von Leben (zoe) sprechen.
Nun, ganz gleich welche menschlichen Lebensinhalte uns erfüllen, sie sind und bleiben alle zeitlich und inhaltlich beschränkt.
Dagegen spricht die Bibel auch von einem Leben (zoe), welches keinen Beschränkungen unterliegt. Sie nennt es ewiges Leben (zoe). Diese Bezeichnung soll nichts über die Dauer des Lebens aussagen, wie oftmals angenommen wird, sondern es ist eine Bezeichnung für die Qualität dieses Lebens! Denn etwas das ewig ist, ist nicht nur ohne Ende, sondern auch ohne Anfang!
Es geht also nicht darum, dass Menschen, die ewiges Leben haben, auch nach dem Tode in irgendeiner Weise weiter existieren (das tun ja alle), sondern Menschen, die ewiges Leben haben, besitzen ein Leben, welches von seiner Beschaffenheit Wesenszüge des Ewigen aufweist. Ewiges Leben ist das außergewöhnliche Leben von Gott und aus Gott! Es ist nicht nur von Gott geschenktes Leben, sondern auch von Gott geprägtes Leben.Die drei Arten von Leben, die wir in der Bibel finden (bios, psyche, zoe), unterscheiden sich in ihrem Ursprung und in ihrer Dauer:
• bios (das Leben des Leibes) hat seinen Anfang im Mutterleib und endet mit dem leiblichen Tod
• psyche (das Leben der Seele) hat seinen Anfang mit unserer Menschwerdung, endet aber nicht mit dem leiblichen Tod, sondern besteht darüber hinaus ewig (unabhängig davon ob ein Mensch an Gott glaubt oder nicht)
• zoe, in Verbindung mit ewig (das außergewöhnliche Leben von und aus Gott) hat weder Anfang noch Ende. Wir können es nur während unseres Lebens auf Erden erhalten, dann bleibt es aber für ewig unser Anteil
Die drei Arten von Leben unterscheiden sich aber auch qualitativ:
• bios (der Leib) kann gute und schlechte Zeiten erfahren
• psyche (die Seele) kann gute und schlechte Zeiten erfahren (unabhängig davon ob ein Mensch an Gott glaubt oder nicht)
• zoe, in Verbindung mit ewig (das außergewöhnliche Leben von und aus Gott) ist Leben, welches von äußeren Umständen unabhängig über allem steht, sich in allem zurechtfinden wird und aus allem als Überwinder hervorgeht
Kein Wunder also, dass Menschen immer wieder fragen: Was muss ich getan haben, um ewiges Leben (zoe) zu erben? (siehe z.B. Lukas 10,25: Lukas 18,18).
Erst wenn wir dieses außergewöhnliche, von Gott geschenkte und von Gott geprägte Leben erhalten, leben wir wirklich! Unabhängig von den Umständen, in denen sich das Leben unseres äußeren Menschen (bios) oder unseres innwendigen Mensch (psyche) gerade befindet!
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